Fortschritte e.V. Berlin

Methoden

In unserem Angebot des Ambulant Betreuten Wohnens sehen wir es als sinnvoll an, den systemisch ökosozialen Ansatz nach Wolf Rainer Wendt anzuwenden. Kernstück dieses Verfahrens ist die Mobilisierung eines sozialen Netzwerkes, welches die Selbsthilfekräfte des/der jeweiligen KlientIn stärken soll. Der pädagogische Ansatz ist ressourcen -und lösungsorientiert und baut auf die Selbsthilfekräfte des/der jeweiligen Betreuten auf. Das Case Management ist ein Verfahren der Einzelfallhilfe, speziell in Sozial- und Gesundheitsdiensten, um nötige Unterstützungs,- Behandlungs- und Versorgungsmaßnahmen zu koordinieren. Im Handlungskonzept des Case Managments ist die Betrachtung und Einbeziehung des jeweiligen individuellen Netzwerkes der Klienten von großer Bedeutung und dementsprechend müssen die Unterstützungssysteme sorgfältig geplant und koordiniert werden. In Anlehnung an Moxley geschieht dies in fünf Phasen:

 

Einschätzung, Abklärung (Assessment)

Die Lage des/der KlientIn in seinem Lebensumfeld soll erfasst werden. Hierzu gehört die Problemlage, die vorhandenen Selbsthilfestrategien, soziale und finanzielle Situation, Lebensentwurf und die Netzwerkressourcen. Das soziale Netzwerk beinhaltet auch festzustellen, welche soziale Beziehungen im direkten Umfeld (Verwandtschaft, Nachbarschaft, Gruppen) bestehen; welche Ressourcen und entsprechend deren Nutzung bei der Lösung von sozialen Problemen sind vorhanden. Die Fähigkeit zur Selbsthilfe muss abgeklärt werden.

 

Planung (Planning)

Nach Feststellung des Hilfebedarfes erfolgt mit dem Klienten zusammen eine gemeinsame Planung der Ziele, die erreicht werden sollen. Welche Mittel und welche Wege sind notwendig, um die angestrebten Ziele zu erreichen?

Einzelziele sind insbesondere:

  • Erhalt oder Beschaffung einer Wohnung
  • Beseitigung, Milderung oder Verhütung der Verschlimmerung einer vorhandenen Behinderung
  • eine möglichst selbständige Lebensführung
  • eine angemessene Tagesstruktur und Freizeitgestaltung
  • eine Eingliederung in die Gesellschaft
  • Teilnahme am Leben in der Gemeinschaft
  • Ausübung einer angemessenen Tätigkeit/Beruf/Schule/Ausbildung
  • Förderung der weitestgehenden Unabhängigkeit von Betreuung
  • Erweiterung der lebenspraktischen und sozialen Kompetenzen
  • Mobilitäts- und Orientierungsförderung
  • Förderung der Konflikt- und Krisenbewältigungsstrategien

Welche Ressourcen bringt der/die KlientIn mit, welche Anteile des Hilfeprozesses kann er/sie aufgrund seiner/ihrer Ressourcen selbst übernehmen? In dieser Phase wird die Richtung der Unterstützung abgeklärt, damit der/die KlientIn die Situationen bewältigen kann. Die Absprachen werden schriftlich vereinbart, um den Hilfeprozess kontrollieren zu können.

 

Durchführung (Intervention)

Die zentrale Aufgabe ist hier, die Weiterentwicklung von Fähigkeiten zur Lebensbewältigung, die Assistenz bei der Inanspruchnahme der vereinbarten Hilfeleistungen und Beratungen über nutzbare Ressourcen.

 

Kontrolle (Monitoring)

Das Monitoring findet parallel zur Durchführung des Hilfeplans statt. Es ist ein laufender Prozess, um zu überprüfen, ob zusätzliche Schwierigkeiten auftauchen oder die geplante Vorgehensweise erfolgreich ist. Stellt sich während des Prozesses heraus, dass angestrebte Ziele nicht erreicht werden, werden die Ziele überprüft und entsprechend verändert. Ebenfalls wird überprüft, warum die Ziele nicht erreicht wurden. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem/der KlientIn.

 

Bewertung, Auswertung (Evaluation)

Überprüfung, inwiefern die Maßnahmen für den/die KlientIn eine Verbesserung seiner/ihrer Lebenssituation darstellen oder ob eventuell weitere Unterstützungsmaßnahmen eingeleitet werden müssen.